Wir alle sind mal zur Schule gegangen. Schule ist für junge Menschen der Ort, an dem sie neue Dinge lernen und Ansichten in ihr Weltbild einordnen. Doch an bayerischen Schulen fehlt im Unterricht eine umfassende Aufklärung über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt.
Schulen kommt die besondere Aufgabe zu, Vorurteile aus dem Weg zu Räumen und das Thema geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in einem sicheren Rahmen zu thematisieren, damit betreffende Schüler*innen in einem friedlichen und akzeptierenden Umfeld lernen können. Die Vielfalt von Lebensweisen und Identitäten gehört heute zum Alltag in Deutschland. Doch gerade in Schulen erfahren Kinder und Jugendliche, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans und intergeschlechtlich (kurz: LSBTI) sind oder auch nur dafür gehalten werden, Ausgrenzung, Mobbing und Gewalt auf Schulhöfen und in ihren Klassenzimmern. Das zeigte unter anderem die Schulklimabefragung in München von 2018.
Laut bayerischem Bildungsplan sind Respekt und Toleranz gegenüber Vielfalt ein konkretes Ziel, dem aber nicht wirklich nachgegangen wird. Es gibt keine intensiven und verpflichtenden Ausbildungsmodule oder Fortbildungen, die Lehrkräfte auf den Umgang mit der Thematik und Diskriminierung vorbereiten. Die Aufklärung liegt alleine bei zivilgesellschaftlichen Vereinen und Einrichtungen, die Schulen ehrenamtlich besuchen und dort unter anderem „peer2peer“ Aufklärung betreiben, also von Jugendlichen an Jugendliche. Es besteht dringender Handlungsbedarf: Lehrpläne und Lehrmittel müssen den Vielfaltsaspekt aufgreifen, jenseits vom Fach Biologie, Aufklärung muss garantiert werden – notfalls mit Hilfe von außen. Wenn wir die Jugend zu toleranten Menschen erziehen, wird Queerfeindlichkeit in Zukunft weniger werden. Und das ist dringend nötig, denn Lesben, Schwule, Bisexuelle, trans, inter* und nichtbinäre Menschen gehören zu den am meisten diskriminierten Menschen in unserer Gesellschaft (Quelle: Studie „Queeres Leben in Bayern„)
Danke für Dein Interesse an dem Thema!
Wenn du weitere Informationen willst, klicke dich doch mal durch die Website des Lesben- und Schwulenverbands Deutschland, von der Bundestagsabgeordneten Tessa Ganserer oder dem queerpolitischen Sprecher der Grünen in der Landtagsfraktion, Florian Siekmann.