AK Feminismus: FrauenForschung

Veranstalter: AK Feminismus

Am 12.Oktober um 19 Uhr laden wir Euch zu zwei ganz unterschiedlichen Vorträgen in den Konferenzraum der Geschäftsstelle (Rablstr. 26) ein:

FrauenForschung

In der Geschichtsschreibung wurden Frauen seit jeher bewusst ausgelassen, nachträglich getilgt oder ihre Rolle klein geredet. In der Forschung hierzu werden Frauen ebenfalls vernachlässigt. Erst langsam setzt ein Umdenken ein. Unter dem Titel FrauenForschung beleuchten wir zwei ganz unterschiedliche historische Aspekte, die Frauen betreffen: Menstruation als kulturell aufgeladenes Konstrukt und die unbekannten weiblichen Retterinnen während des Holocaust.

„Der Menstruationszyklus im Spannungsfeld zwischen Gesundheit und Krankheit“ – Referentin: Nele Heins

Menstruation war schon immer ein Tabuthema. Im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden Normen einer gesunden Menstruation, während Abweichungen davon als Krankheit interpretiert wurden. Die angebliche geringere Leistungsfähigkeit von Frauen während ihrer Periode war mit ein Grund, weshalb Frauen der Zugang zu Universitäten verwehrt wurde.

Nele Heins hat an der Ludwig-Maximilians-Universität in München Geschichte und Literaturwissenschaft studiert und im Fach Wissenschaftsgeschichte promoviert. Sie ist Fachreferentin für Werbung in der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien.

„Mutige Frauen: Die vergessenen Helferinnen und Retterinnen von Juden während der Shoa“ – Referentin: Lilly Maier

Während des Holocaust konnten einige zehntausend Juden und Jüdinnen vor dem Terror der Nationalsozialisten gerettet werden – dank des Engagements von Menschen, die ihr eigenes Leben riskierten, um zu helfen. Nur eine Handvoll dieser Menschen sind heute öffentlich bekannt – und die wenigen, die man kennt, sind zumeist Männer. Laut Statistiken von Yad Vashem waren jedoch mehr als die Hälfe aller Retter*innen weiblich. Trotzdem sind Frauen, die Juden halfen im Nebel der Geschichte verborgen. Warum werden Frauen in der Erinnerungskultur bis heute vernachlässigt?

Lilly Maier ist Historikerin und Autorin. Sie hat zwei Bücher über die Rettung jüdischer Kinder auf einem Kindertransport geschrieben („Arthur und Lilly“ sowie „Auf Wiedersehen, Kinder!) und promoviert an der LMU München zu Frauen als Retterinnen von Juden. Sie ist Referentin in der KZ-Gedenkstätte Dachau und hält regelmäßig Vorträge über jüdische und historische Themen.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.