Die postmigrantische Gesellschaft

Veranstalter: Stadtverband

Kaum ein Thema ist in Deutschland emotional so aufgeladen und wird so kontrovers diskutiert wie Migration. Dabei geht es häufig gar nicht um Migration als solche, sondern um das nationale Selbstbild und damit um Identität. Faktisch war Deutschland bereits seit langem Einwanderungsland – spätestens mit der Migration der „Gastarbeiter*innen“ in den 1950er Jahren –, aber die Selbstwahrnehmung der deutschen Mehrheitsbevölkerung war ganz explizit eine andere: „Die Bundesrepublik ist kein Einwanderungsland“ war noch 1982 Bestandteil des Koalitionsvertrages der schwarz-gelben Bundesregierung unter Helmut Kohl und damit offizielle Leitlinie der Politik. Gleichzeitig lebten aber Millionen Migrant*innen in Deutschland und haben dieses Land teilweise seit mehreren Generationen mitgestaltet und geprägt – oft ohne deswegen als gleichberechtigter Teil anerkannt worden zu sein. Heute blicken wir auf eine lange Geschichte der Einwanderung und ihrer Einflüsse in Deutschland und sehen eine Gesellschaft, die in der Wissenschaft als postmigrantisch bezeichnet wird. Wir wollen gemeinsam klären, was das Konzept der postmigrantischen Gesellschaft beschreibt und wie sich diese praktisch ausdrückt. Unsere Referent*innen werden sich dem Thema aus wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive nähern:

Referent*innen:

  • Prof. Dr. Naika Foroutan, Direktorin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM e.V.)
  • Achim Waseem Seger, Künstler, Kurator des AusARTen-Festivals und Leiter der Fachstelle für Jugendarbeit in der Migrationsgesellschaft beim Bezirksjugendring Oberbayern
  • Julia Ley, freie Journalistin und Kuratorin des AusARTen-Festivals

 

Termin: 22.3., 18.30 Uhr

Weitere Infos und Anmeldung im Bildungsportal