Münchner Grüne sehen sich bestätigt „Stau-Hauptstadt München ist logische Konsequenz der Verkehrspolitik“

München ist nach einer Studie des Verkehrsanalysten Inrix bundesweit die Stadt, in der Menschen am längsten im Berufsverkehr im Stau stehen.

„Viel Stau bedeutet viel Dreck in der Luft – und den müssen wir alle einatmen“, ärgert sich Münchens Grünen-Vorsitzende Gudrun Lux. „Dabei liegen die Lösungen längst auf der Hand: Wir brauchen weniger Autos in dieser Stadt, insbesondere weniger Verbrennungsmotoren. Politisch heißt das: Nicht eine Stärkung des motorisierten Individualverkehrs ist die Zukunft, sondern ein konsequenter Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs mit Taktverdichtung“, so Lux. „Bei der Fahrradpolitik ist auch deutlich Luft nach oben: Wir brauchen zum Beispiel endlich insbesondere an allen Hauptverkehrsstraßen breite und sichere Fahrradwege“, so Lux. Sie kritisiert die große Koalition im Rathaus deutlich: „Das, was am 31. Januar im Stadtrat zur Fahrradpolitik vorgelegt wurde, ist weder besonders innovativ noch zukunftsgewandt. Im Wesentlichen zementiert es den autoverliebten Status Quo in der Verkehrspolitik.“ Somit sei die Stau-Hauptstadt München „die logische Konsequenz der Verkehrspolitik von Union und SPD.“

Für den Vorsitzenden der Münchner Grünen Sylvio Bohr „sind die hohen Mieten in München wesentlicher Teil des Problems. Wohnortnahes Arbeiten wird für viele Menschen immer schwieriger, sodass sie weite Wege von und zur Arbeit zurücklegen. Eine Bodenrechtreform und eine wohnungspolitische Offensive stehen seit Jahren aus.“ Ebenfalls sieht er die Veränderungen der Arbeitswelt als Grundlage für umfassende Reformen: „Wir brauchen in einer gewandelten und digitalisierten Arbeitswelt andere Arbeitszeitmodelle statt einer Überlastung der Verkehrsmittel und -wege zu fixen Zeiten. Flexiblere Arbeitszeiten und Home-Office sind gerade für Berufstätige mit Kindern eine Option. Diese dürfen aber nicht zulasten der Familie oder des Gehalts und nur mit Zustimmung der Arbeitnehmer*innen eingeführt werden.“