Mach’s wie Petra Kelly: „Act Now!“

Die Film-Matinee am 7. Dezember 2025 mit dem Film „Act Now!“ (2024) über das Leben und Wirken von Petra Kelly war ein voller Erfolg: Saal 2 des Kinos Solln war bis auf den letzten Platz besetzt. Auf Einladung des OV STOFF präsentierte die Regisseurin Doris Metz ihren preisgekrönten Film „Petra Kelly – Act Now!“. Nach der Filmvorführung sprachen Doris Metz und Prof. Ursula Münch von der Akademie für Politische Bildung mit Dr. Johanna Vocht, Grüne Fraktionsvorsitzende im BA19 und Kandidatin für den Münchner Stadtrat. Alle drei hatten die volle Aufmerksamkeit des Publikums. Inspiriert von den Themen des Films unterhielten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer noch lange zwanglos bei Punsch und Plätzchen. (Fotos: Monika Baus)

Petra Kelly war eine der Gründerfiguren der Grünen. Geboren 1947, von 1983 bis 1990 Abgeordnete im Deutschen Bundestag, 1992 ermordet von ihrem politischen Mitstreiter und Lebensgefährten. Es ist an der Zeit, das alles wieder ins Gedächtnis zu holen, einzuordnen und auf diese gedankliche Reise auch die nachkommenden Generationen mitzunehmen. Prof. Ursula Münch betonte Petra Kellys Stärke: SIe habe Zusammenhänge sichtbar gemacht. Frieden gebe es nicht ohne Klimagerechtigkeit – und Klimaschutz nicht ohne soziale Sicherheit. Diesen Spagat schafft der Film meisterhaft, denn er lässt jeweils zu Beginn und zum Ende aktuelle gesellschaftliche Bewegungen mit großer Strahlkraft – und als eine ihrer klügsten Vertreterinnen Luisa Neubauer – zu Wort kommen.

Warum Petra Kelly heute wichtiger ist denn je

Petra Kelly war der Kopf der Anti-Atomkraft-Bewegung wie auch bei „Schwerter zu Pflugscharen“, und das auf internationaler Bühne. Sie wuchs in einer deutsch-amerikanischen Familie auf beiden Seiten des Atlantiks auf. Damit kannte sie die englische Sprache und die in Blöcken zerrissene Nachkriegswelt wie wenige deutsche Politikschaffende ihrer Zeit.

Unsere 2020er-Jahre sind, was die Geschehnisse auf der Weltbühne angeht, bisher geprägt von Zerstörung (nicht einmal nur konventionell kriegerischer Zerstörung). Höchste Zeit, den teils brandaktuellen Vorschlägen, Forderungen und Antworten Petra Kellys wieder Gehör zu verschaffen. Regisseurin Metz schilderte, wie sehr sich die aktuelle Relevanz von Petra Kellys Themen während der Dreharbeiten verschoben habe: „Ursprünglich wollte ich die Anti-Atomkraft-Bewegung ins Zentrum stellen – mit der Abschaltung des letzten deutschen AKWs als Erfolg. Doch dann kam der Überfall auf die Ukraine, und plötzlich war der Fokus auf Krieg und Frieden dringender denn je.“ Es ist gewinnbringend, sich mit ihnen auseinanderzusetzen – auch kritisch – um auf dieser Basis zu Lösungen für unsere Zeit und in unserer Weltlage zu kommen. (mb/sh)

Petra Kelly kämpfte gegen Atomkraft, für Abrüstung und eine lebenswerte Zukunft. Themen, die 2025 drängender sind als je zuvor. Der Film zeigt: Veränderung ist möglich, wenn wir mutig handeln.

Was wir von Petra Kelly lernen können: „Act Now!“

Mut zur Utopie: Petra Kelly träumte von einer Welt ohne Atomwaffen und Ausbeutung – und setzte diese Visionen in konkrete Politik um. Heute brauchen wir genau das: kühne Pläne für die Verkehrswende, 100 % Erneuerbare und eine Friedenspolitik, die Konflikte entschärft, statt sie anzuheizen.
Lokal handeln, global wirken: Ob in München gegen die Startbahn oder in Bonn für Abrüstung – Petra Kelly zeigte, dass Protest vor der Haustür globale Wirkung entfaltet. Auch heute entscheiden sich in unseren Kommunen, ob wir Fahrradstraßen, solarbeheizte Schulen oder bezahlbaren Wohnraum durchsetzen.
Gemeinsam sind wir stark: Der Film erinnert daran, dass Bewegungen Geschichte schreiben – von der Anti-Atomkraft-Bewegung bis zu Fridays for Future. Ob bei uns in den GRÜNEN Ortsverbänden oder auf der Straße. Demokratie lebt vom Mitmachen!

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