„So viel Vandalismus vor einer Wahl habe ich noch nie erlebt“, sagt Maria. Sie ist Vorstandsmitglied im OV Sendling/Sendling-Westpark und hilft beim Wahlkampf als „Plakat-Patin“, verschmierte und abgerissene Wahlplakate zu erneuern. Fast täglich ist sie mit Schwamm, Putzmittel und Kleister im Stadtteil unterwegs.

„Es macht mir Angst zu sehen, wie aggressiv einige wenige Personen sind. Aber ich möchte mich für eine faire Wahl einsetzen und dafür, dass wir Bürger und Bürgerinnen uns ein ordentliches Bild machen können“.

Das treibt auch Johannes vom OV-Vorstand an. Er koordiniert die Plakat-Pat*innen (ein gutes Dutzend), stellt Plakatständer auf und prüft sie mehrmals die Woche – alles per Fahrrad und Lastenanhänger: „Wir wollen einfach, dass die offiziell genehmigten Plakatständer ordentlich ausschauen“. Beschädigung, Zerstörung und Diebstahl von Wahlplakaten und Plakatständern sind übrigens keine Kavaliersdelikte, sondern gelten als Straftat.

Sie werden zur Anzeige gebracht. „Ich bin besorgt, weil die Schäden so stark zugenommen haben“, sagt Johannes. „Aber ich will nicht mit Wut reagieren. Lieber ruhig und mit ein bisschen Humor“. Deswegen klebt er manchmal einen Aufkleber über Schmierereien, auf dem steht: „Kann man machen. Ist aber auch keine Lösung“.
