CSD statt CSU – Gelebte Vielfalt statt Verbotspolitik 

Die Münchner Grünen fordern die Rathauspolitik auf, für Vielfalt und ein buntes München einzustehen, statt dem Druck rechtspopulistischer und rechtsextremer Stimmen nachzugeben.  

Anlässlich der geplanten Lesung „Wir lesen euch die Welt, wie sie euch gefällt“ von Vicky Voyage und Eric BigClit in einer Münchner Stadtbibliothek, bei der die Drag-Künstler*innen und eine Autorin Kindern aus altersgemäßen Büchern vorlesen, fordern die Münchner Grünen den Stadtrat auf, sich hinter ihre Stadtbibliothek zu stellen und so echte Vielfalts- und Akzeptanzförderung zu betreiben. 

Joel Keilhauer, Vorsitzender der Münchner Grünen dazu: „Die Äußerungen von CSU und AfD zur geplanten Lesung lassen tief blicken. Das Mantra „Leben und leben lassen“ gilt für die CSU scheinbar nur, soweit es in ihr Raster aus Weißbier und Trachtenjanker passt. Für uns Grüne ist klar: München ist bunt. Und dazu gehören auch Diversität und gelebte Vielfalt, was scheinbar in das verstaubte Gesellschaftsbild nicht passt. Die CSU sollte den Christopher-Street-Day dieses Jahr tunlichst meiden. Wer den politischen Stadtkonsens aufgibt, nur weil er im Wahlkampf mit weit rechten und ewiggestrigen Themen punkten will, sollte sich im stillen Kämmerlein schämen und nicht auf der Pride-Parade mitlaufen und sich als weltoffen feiern.“ 

„Auch Herr Reiter sollte sich als Chef der Münchner Stadtverwaltung hinter seine Stadtbibliothek stellen.“ ergänzt Svenja Jarchow, Vorsitzende der Münchner Grünen. „Dieses Projekt ist gelebte Diversität. Aber wenn es darum geht, sich tatsächlich mal für diese Vielfalt und das bunte München zu positionieren, dann scheint zurückrudern leichter zu sein, als dafür einzustehen. Vielfalt leben heißt auch Rückgrat zeigen. Genau das fordern wir von den demokratischen Fraktionen im Münchner Rathaus und dem Oberbürgermeister. Konservative und Rechte greifen zunehmend Trans-Menschen und Drag-Künstler*innen an und stilisieren sie zum Feindbild einer offenen und toleranten Gesellschaft. Indem die CSU AfD-Parolen wie „Frühsexualisierung“ übernimmt, macht sie solche rechtsextreme Hetze salonfähig.“ 

Arne Brach, stv. Vorsitzender und queerpolitischer Sprecher der Münchner Grünen: „Kindern zu zeigen, wie bunt und vielfältig die Welt ist und dass jedes Kind so sein darf, wie es der individuellen Persönlichkeit entspricht, ist wichtig. Das zu skandalisieren und in einen schlicht nicht existenten sexuellen Kontext zu stellen, ist perfide und niveaulos. Wir brauchen keine Hass-Debatten wie in Florida und Österreich, wo Drags kriminalisiert werden, und auch keine Zustände wie in Ungarn oder Polen, wo auf dem Rücken der LSBTIQ*-Community Wahlkampf betrieben wird. Gerade hat München eine Kampagne gegen Hate Crime gestartet. Durch dieses Verhalten fällt die CSU auch der Polizei in den Rücken, die die Kampagne ausdrücklich unterstützt.“