Am 25. Februar 2021 haben wir zu einer digitalen Diskussionsrunde eingeladen und mit Vertreter*innen der Ehrenamtskoordination, der Politik und auch Verbänden über die Lage von Geflüchteten in der Pandemie gesprochen. Damit möchten wir auch den Menschen und Gruppen eine Plattform bieten, die in der Pandemie durch die Öffentlichkeit und in der Politik nicht ausreichend Gehör finden.
Unsere Gastgeberin, Vaniessa Rashid (Integrationsbeauftragte BA16) diskutierte mit Sophie Koch Feorenzo (Münchner Flüchtlingsrat) und Andreas Vosseler (Ehrenamtskoordination) über die derzeitige Situation der Betroffenen in den Unterkünften. Unterstützt wurden sie auch von der selbst betroffenen, aus Yemen stammenden Khadija Ahmed sowie von den zahlreichen Gästen, über deren rege Teilnahme und Interesse an der Thematik wir uns sehr gefreut haben.
Auch bei uns im Stadtteil gibt es mehrere Unterkünfte für Geflüchtete. Durch die Pandemie wird die zum Teil schwierige Lage der Betroffenen vor Ort nochmals verstärkt. In dieser aufschlussreichen Diskussionsrunde mussten wir feststellen, dass vieles nicht gut läuft im Pandemiemanagement der GU´s .
Wie gut ist die Kommunikation mit den Menschen in den Unterkünften? Werden sie ausreichend über aktuelle Coronamaßnahmen informiert? Gibt es genügend Möglichkeiten zur Einhaltung der Hygieneauflagen?
In allen Unterkünften sind die sanitären Einrichtungen, in der Regel Gemeinschaftsnutzungen nicht ausreichend um die Hygieneschutzmaßnahmen einzuhalten. Den Bewohner*innen wird lediglich eine FFP2 Maske pro Monat zur Verfügung gestellt, der Rest muss selbst erworben werden. Die finanziellen Mittel, die Geflüchtete zur Verfügung haben, reichen bei weitem nicht aus.
Hier ist definitiv die Politik gefragt zu handeln.
Wurden Möglichkeiten geschaffen, damit die Kinder in separaten Räumen am Homeschooling teilnehmen können? Gibt es einen frei zugänglichen, funktionierenden Internetzugang? Wie läuft es mit den Sprachkursen?
Auch für die Bewohner*innen in den Unterkünften gilt: zu Hause bleiben! Leider fehlt in den meisten Unterkünften ein leistungsstarkem WLAN, um überhaupt die Möglichkeit zu haben, von zu Hause aus am Distanzunterricht bzw. an Sprachkursen teilzunehmen. Das gleiche gilt für ausreichend Lernräume. Es stellt sowohl die geflüchteten Erwachsenen, als auch die schulpflichtigen Kinder vor enorme Herausforderungen.
Der Bedarf an Unterstützung beim Homeschooling ist sehr hoch. Nicht nur, dass viele Kinder weder einen geeigneten Raum noch eine vernünftige Hardware haben. Sie brauchen auch Unterstützung beim Lernen. Es wird davon ausgegangen, dass Kinder aus Einrichtungen im Schnitt 2 Jahre zurück liegen. Corona trifft hier die Schwächsten.
Als ersten Schritt werden wir uns für einen besseren W-LAN-Ausbau in den Unterkünften einsetzen.
FAZIT: Wir nehmen viel Arbeit mit, um die Situation der Bewohner*innen in den Unterkünften in Zeiten der Pandemie zu verbessern. Unsere Integrationsbeauftragte Vaniessa Rashid wird sich dem persönlich annehmen. Sie können sich auch jederzeit an uns oder direkt an Frau Rashid wenden (Vaniessa.rashid@gruene-ba16.de).
Hilfe können wir alle leisten, indem wir über die Helferkreise unsere Unterstützung zur Nachhilfe anbieten. Im Rahmen der Corona-Regeln dürfen sich einzelne Helfer*innen mit einem Kind treffen und Nachhilfe anbieten.