Im völlig überfüllten Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos spitzt sich die Situation weiter dramatisch zu: Nachdem das Lager wegen Corona unter Quarantäne stand, sind in der Nacht Feuer ausgebrochen und rund 12.600 Menschen müssen dringend evakuiert werden.
Die Vorsitzende der Münchner Grünen Gülseren Demirel war 2019 auf Lesbos und ist immer noch erschüttert, wenn sie an ihren Besuch denkt: „Das Leben in den Lagern auf Lesbos war schon damals menschenunwürdig und die Zustände dort haben sich immer weiter verschlechtert. Wir Grünen fordern seit Jahren eine dezentrale Verteilung der Menschen. Im Lager herrscht unglaubliches Leid: Hier teilen sich 1.300 Menschen einen Wasserhahn. Es gibt keine Möglichkeit, dort auch nur ein bisschen räumliche Distanz zu wahren. In Moria hat es schon gebrannt, bevor die Feuer ausbrachen.“
Viele Kommunen haben in den vergangenen Monaten eine Aufnahmebereitschaft für die in Moria festsitzenden Menschen signalisiert. Auch in München hat dies der Stadtrat Anfang April auf Antrag der Fraktionen Die Grünen – rosa Liste und der SPD einstimmig beschlossen. Das Bundesinnenministerium unter Horst Seehofer (CSU) blockiert eine solche Aufnahme jedoch.
Dazu sagt der Grünen-Vorsitzende Dominik Krause: „Die Bilder, die uns aus Moria erreichen, sind das Ergebnis der Hardliner-Politik von Horst Seehofer. Dass das Bundesinnenministerium auf seine Weisung den Kommunen untersagt Menschen aufzunehmen, ist menschenverachtend und absurd. München und viele Kommunen wollen helfen, lassen Sie uns das endlich, Herr Seehofer!“