Staatsballett soll für Respekt und Toleranz stehen Kein weiteres Engagement für Sergej Polunin in München!

Die Münchner Grünen fordern, dass sich das in München ansässige Bayerische Staatsballett klar von dem Tänzer Sergej Polunin distanziert und er nicht erneut dort auftritt. „Wer mit faschistoiden Positionen sympathisiert und sich mit menschenverachtenden Aussagen brüstet, der hat auf einer Bühne in unserer Stadt nichts verloren“, so Gudrun Lux, Vorsitzende der Münchner Grünen. „München hat ein schweres Erbe als sogenannte Hauptstadt der nationalsozialistischen Bewegung. Zur historischen Aufarbeitung, Erinnerungs- und Gedenkkultur gehört als Gegenstück, auch hier und heute stets dafür einzutreten, dass Menschenverachtung keinen Raum hat. Das erwarten wir auch vom Bayerischen Staatsballett.“

Der Ballettänzer Sergej Polunin wurde bereits von der Pariser Oper ausgeladen, sie erklärte, öffentliche Äußerungen des Tänzers seien nicht mit den Werten des Hauses vereinbar. In München hingegen durfte er im Bayerischen Staatsballett auftreten. Nach den von Protesten begleitenden Auftritten am 19. und 20. Januar in „Raymonda“ hält die Staatsoper bisher auch an seiner Verpflichtung für die Titelrolle in „Spartacus“ am 25. März fest. Die kritisierten menschenverachtenden, unter anderem homophoben Äußerungen sind bei dem Tänzer, der die Öffentlichkeit immer wieder selber sucht, kein Einzelfall, sondern offenbar Teil eines kruden faschistoiden Weltbilds: auf seinem Körper finden sich Tätowierungen von Putin und ein sogenanntes Kolovrat, eine besonders bei russischen Neonazis beliebte Hakenkreuzvariante.

„Die Werte der Pariser Oper, die einem weiteren Engagement Polunins entgegenstehen, stünden auch dem Bayerischen Staatballett gut zu Gesicht“, so Lux. „Doch statt hier klar Position zu beziehen und für Respekt und Toleranz einzustehen, hat sich die Leitung dieser Kulturinstitution des Freistaats bisher mit einer Mischung aus unkonkreter Distanzierung und vager Verteidigung versucht aus der Affäre zu ziehen. In einer weltoffenen Stadt wie München ist gerade in öffentlichen Einrichtungen kein Platz für Positionen, die sich aggressiv gegen Minderheiten richten und an faschistische Traditionen anknüpfen.“