Die Münchner Grünen fordern, Parkflächen in München mindestens temporär für Cafés und Kneipen als Freischankfläche zu nutzen. Zudem bekräftigen sie im Zusammenhang mit dem aktuell auflodernden Konflikt um die strikte Begrenzung von Freischankflächen ihre Forderung nach einem massiven Ausbau von Fahrradwegen.
Gudrun Lux, Vorsitzende der Münchner Grünen, erklärt: „Der Konflikt um die Freischankflächen ist hausgemacht. Schuld daran ist die autozentrierte Verkehrspolitik der Stadt. So bleibt viel zu wenig Raum, den sich Fußgänger*innen, Radler*innen und Menschen, die verweilen wollen, teilen müssen – Konflikte werden geradezu provoziert. Wir sollten endlich den öffentlichen Raum neu denken, indem wir parkenden und fahrenden Autos den Platz nehmen, statt allzu oft Gastronomie, Fuß- und Radweg gemeinsam auf einen schmalen Streifen zu zwängen. Konkret bedeutet das: Wir brauchen ordentliche baulich getrennte sichere Radwege. Insbesondere in den Sommermonaten, mindestens in den Schulferien im August und September, wenn der Autoverkehr ohnehin deutlich reduziert ist, können Autoparkplätze, die nicht explizit für Anwohnerinnen und Anwohner reserviert sind, als Freischankflächen genutzt werden, eventuell mit eigener Überbauung. So können die verschiedenen Interessen für eine lebendige Nutzung des öffentlichen Raums besser zum Zuge kommen.“
Hintergrund: Die Neufassung der Richtlinien für Sondernutzungen an öffentlichen Straßen der Stadt München von 2014 sieht vor, dass zwischen den Freischankflächen und dem Gehwegrand ein Mindestabstand von 1,60 Meter einzuhalten ist. Der Abstand erhöht sich auf 1,90 Meter, wenn der Gehweg an einen Radweg angrenzt. Diese Richtlinien, bisher oft auf Kosten von Gehwegnutzenden lax gehandhabt, sollen nun angeblich hart durchgesetzt werden. Aus Protest dagegen wurde eine Petition gestartet: www.openpetition.de/petition/online/erhalt-der-freischankflaechen-in-muenchen