Mit einer flächendeckenden Aktion „alternativer Spatenstiche“ protestieren die Münchner Grünen gegen den Spatenstich für die 2. Stammstrecke, den Bahn, Staatsregierung und GroKo mit großem Brimborium am 5. April begehen werden. Statt des Milliardengrabs für die 2. Stammstrecke, fordern die Münchner Grünen den Ausbau des Öffentlichen Nahverkehrs in München und dem Umland mit schnell wirksamen und deutlich kostengünstigeren Maßnahmen.
An den Aktionen hatten sich zahlreiche Funktions- und Mandatsträger der Münchner Grünen beteiligt, u.a. die Landtagsabgeordneten Ludwig Hartmann, Margarete Bause, die Stadträt*innen Jutta Koller, Lydia Dietrich und Paul Bickelbacher, Mitglieder der lokalen Bezirksausschüsse und Ortverbände sowie Peter Heilrath, Bundestagskandidat im Münchner Süden.
Weitere Informationen unter www.gruene-oberbayern.de
Grünen-Vorsitzender Hermann „Beppo“ Brem dazu: „Wir Grüne haben seit Jahrzehnten dafür gestritten, Ringverbindungen und ein wirksames Nahverkehrsnetz für München und die Anbindung der Pendlerinnen und Pendler zu schaffen. Die Münchnerinnen und Münchner werden jetzt vertröstet, aber die Wahrheit ist, dass für alle notwendigen Alternativen zur Stammstrecke auf Jahre kein Geld mehr vorhanden sein wird. Wir brauchen einen Paradigmenwechsel in der Verkehrspolitik: Wir müssen weg vom Denken, dass alle Pendlerinnen und Pendler über Hauptbahnhof und Marienplatz geschleust werden.“
Gudrun Lux, Vorsitzende der Münchner Grünen kritisiert: „Nur weil endlich etwas vorangeht beim Großprojekt der Stammstrecke, bedeutet das nicht, dass es das richtige ist. Wenn‘s danach ginge, dann hätte z. B. die seit 100 Jahren geplante Tram-Nord-Tangente Vorfahrt. Statt der einseitig Förderung von Prestigeprojekten muss die Rathaus-GroKo die Verzögerung beim Ausbau des ÖPNV aufgeben und dafür Geld in die Hand nehmen. Das macht Tausend mal mehr Sinn, als den Dauerengpass auf der ersten Stammstrecke mit einer zusätzlichen Stammstrecke einfach nur zu verdoppeln.“
Quer übers Münchner Stadtgebiet haben die Münchner Grünen mit alternativen Spatenstichen auf sinnvolle, längst fällige und schnell umsetzbare ÖPNV-Maßnahmen hingewiesen:
- In Schwabing soll eine Tram-Nordtangente durch den Englischen Garten geschaffen werden
- Die Tram-Nordtangente verbindet Neuhausen mit Bogenhausen auf direktem Wege, schließt an andere Tramlinien an und erspart kompliziertes Umsteigen oder umständliche Fahrten von Neuhausen nach Bogenhausen z.B. über das Sendlinger Tor.
- In Aubing kämpfen die Grünen für den Ausbau der S4 nach Westen
- Für Pasing fordern die Grünen einen Ausbau der U5 von Laim bis Pasing
- Auf der bereits bestehenden Trasse könnte ein S-Bahn-Nordring dafür sorgen, dass Anbindungen an Ingolstadt, Freising und den Flughafen erschlossen werden
- Ausbau eines S-Bahn-Südrings und U-, S-, und Regionalbahn-Knotenpunkts an der Poccistraße
- Auch an der Poccistrasse liegen die Schienen bereits da: Jetzt geht es darum, das Potential aus diesem ungenutzten Knotenpunkt herauszuholen, indem neue Umstiegsmöglichkeiten geschaffen werden. Neben der existierenden Haltestelle der U3/U6 könnte ein zusätzlicher Halt für die sowieso hier verkehrenden Regionalzüge (u.a. von der Rosenheimer Strecke) und für die S-Bahn auf dem Südring geschaffen werden.
- S-Bahn-Südring – Umsteigebahnhof Kolumbusplatz
- Am Kolumbusplatz wäre z.B. ein Ausbau des Umsteigebahnhofs für die Bevölkerung unerlässlich
- Tram 23, 24 und Expresstram für den Münchner Norden!
- Der Norden von München wächst. Immer mehr Firmen wollen sich dort ansiedeln. Parallel wachsen im Norden die Wohngebiete. Das alles muss gut und schnell vernetzt werden. Tram 23 und 24 sind die seit langem notwendigen Tangentialverbindungen im Norden. Ergänzt um eine Expresstram ist sie auch für Berufspendler eine schnelle und effiziente Alternative – und für die Fußballfans, die zur Arena wollen.
- Verlängerung der U6 nach Martinsried für ein bessere Anbindung des Gewerbegebiets in Martinsried und die dort ansässigen Forschungseinrichtungen
- Die Grünen in Ramersdorf-Perlach fordern gemeinsam mit den Grünen in Aying und München-Land einen zweigleisigen Ausbau der S 7 in Richtung Kreuzstraße