CSU-Kandidat Pilsinger plakatiert Veranstaltung zu Christenverfolgung mit umstrittenen Verein

Am 17. Februar lädt Stephan Pilsinger, CSU-Bundestagskandidat für München West/Mitte zu einem Informationsabend mit dem Titel „Christenverfolgung in der Welt“ ein. Als Referent für den Abend ist Ado Greve vom evangelikalen Netzwerk OpenDoors geladen. Dieses Netzwerk operiert mit falschen Zahlen und arbeitet mit unsauberen Methoden. Da holen sich Pilsinger und die CSU die falschen Freunde an Bord!

Dazu kommentiert Dieter Janecek, MdB: „Millionen Menschen weltweit werden wegen ihres Glaubens verfolgt. Das zu thematisieren ist richtig und wichtig, aber man sollte schon darauf achten, wen man sich da als Referenten ins Haus holt. Die Zahlen zur Christenverfolgung, die die evangelikale Organisation OpenDoors erhebt, sind schlicht nicht seriös. Das sehen nicht nur die beiden großen christlichen Kirchen so. Auch der UNO-Sonderberichterstatter zur Religions- und Weltanschauungsfreiheit Heiner Bielefeldt, Amnesty International oder Human Rights Watch kritisieren, dass OpenDoors methodisch unsauber arbeitet. Nicht haltbar waren auch Meldungen von OpenDoor zur angeblichen systematischen Verfolgung christlicher Flüchtlinge in Deutschland. Die angeblich deutschlandweite Studie bezog sich zu zwei Drittel auf nur eine einzige Gemeinde. Und ein von OpenDoors als besonders krass beschriebener Fall von Verfolgung in Niedersachsen hatte nach Aussage des betreuenden Pfarrers nichts mit der Religion des Opfers zu tun.“

„Es ist einfach nicht seriös, wenn Gewaltopfer des Drogenkriegs in mehrheitlich katholischen Ländern wie Mexiko und Kolumbien bei OpenDoors als verfolgte Christen gelistet werden. Diese Konflikte sind furchtbar, aber man muss schon unterscheiden, ob Gewalttaten religiös bedingt sind oder nicht ganz andere Ursachen haben.“ ergänzt Gudrun Lux, Vorsitzende der Münchner Grünen und selbst Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). „Zur religiösen Toleranz tragen solche Vereinfachungen sicher nicht bei. Wer wie OpenDoors mit falschen Zahlen operiert und unzutreffende Begrifflichkeiten verwendet, erweist den Opfern tatsächlicher religiöser Verfolgung einen Bärendienst. Pilsinger und die CSU holen sich da falsche Freunde an Bord.“